31.03.2020

Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups in der Corona-Krise

Die wirtschaftliche Lage aufgrund von Corona betrifft auch viele Start-ups. Glücklicherweise hat die Bundesregierung das Hilfspaket noch mal nachjustiert und auch Start-ups unter den Schutzschirm genommen – allerdings erst ab 50 Millionen Unternehmensbewertung. Wer neu gegründet hat oder gerade kurz vor der Gründung steht, muss die richtige Finanzierungslösung für sich finden. Darum möchten wir die Möglichkeiten für Gründungsinteressierte, neu gegründete Unternehmen und Start-ups, die schon länger am Markt sind, aufzeigen und neben den verschiedenen Finanzierungslösungen auch gleich die Antragsstellen vorstellen.

Finanzierung für bereits gegründete Unternehmen
Wer bereits gegründet hat, macht sich in der aktuellen Situation Gedanken um die weitere Entwicklung seines Unternehmens und wie man Mitarbeiter halten und langfristig beschäftigen kann. Das Hilfspaket der Bundesregierung für die Wirtschaft sieht verschiedene Möglichkeiten und Entlastungen vor – kurzfristig und mittelfristig.
Der erste Schritt für mehr Liquidität: Steuerstundungen
Relativ schnell und unkompliziert können beim Finanzamt zinsfreie Steuerstundungen für die Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer beantragt werden, sofern glaubhaft gemacht werden kann, dass die Corona-Krise Ursache für den Liquiditätsengpass sind. Doch hier ist Vorsicht geboten: Die fälligen Steuern und Vorauszahlungen können zwar gestundet werden, müssen aber dennoch nach einer gewissen Zeit beim Finanzamt eingehen.
Je nach Bundesland: Soforthilfen bis zu 30.000 Euro
Die Bundesregierung verspricht unbürokratische Hilfe für Unternehmen, die aufgrund der Corona-Krise in akute wirtschaftliche Not geraten sind. Selbstständige und Kleinunternehmer können je nach Bundesland bis zu 30.000 Euro beantragen. Die Formulare können auf den Webseiten der Länder und Kommunen heruntergeladen werden. Im Antrag muss versichert werden, dass sich das Unternehmen erst seit Corona in einer schwierigen Lage befindet, Stichtag dafür ist der 11. März 2020.
Förderkredite bei KfW und Co.
Sofern das Unternehmen bis zum 31.12.2019 nicht in Schwierigkeiten war, das heißt, eine positive Bilanz oder betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) vorweisen kann, kann ab sofort bei der Bank oder Sparkasse einen KfW Kredit beantragen. Tipp: Start-ups können sich an die Existenzgründerzentren wenden, die beispielsweise die Sparkasse anbietet. Die Berater kennen sich sehr gut mit Fördermitteln aus und erklären, welche Unterlagen benötigt werden und was man alternativ tun kann, wenn man noch keinen (positiven) Jahresabschluss vorweisen kann.
Die KfW unterstützt Unternehmen mit verschiedenen Kreditprogrammen:
Alle Details zu den KfW Krediten können hier nachgelesen werden: https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Aktuelles/KfW-Corona-Hilfe-Unternehmen.html
Mitarbeiter halten: Kurzarbeit beantragen
Besonders für Start-ups im Technologiebereich ist es schwierig, mit großen Unternehmen zu konkurrieren und Mitarbeiter mit dem nötigen Know-how von sich zu begeistern. Umso ärgerlicher wäre es, gute Arbeitskräfte aufgrund der Corona-Pandemie zu verlieren. Darum wurden die Regelungen für Kurzarbeit gelockert. Das Kurzarbeitergeld ist eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung und wird daher bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt. Die Leistung kann maximal 12 Monate bezogen werden und es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, mehr Details dazu gibt es hier: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/kurzarbeitergeld-video

Die neuen Regelungen ermöglichen, dass bereits für 10 Prozent der Beschäftigten Kurzarbeitergeld beantragt werden kann. Anfallende Sozialversicherungsbeiträge für die ausgefallenen Arbeitsstunden werden zu 100 Prozent von der Arbeitsagentur erstattet.

Der Arbeitnehmer erhält 60 Prozent des entgangenen Nettogehalts, lebt mindestens ein Kind im Haushalt bekommt er 67 Prozent.

Finanzierung für die geplante Gründung
Wer jetzt sein Start-up gründen möchte, ist ebenfalls in einer unklaren Lage. Zum einen was die Entwicklung des jeweiligen Marktes betrifft, zum anderen wenn es um Finanzierung geht. Doch Gründer werden in Deutschland schon lange vor der Corona-Krise gefördert – darum stellen wir nun einige Finanzierungsmöglichkeiten vor, von denen die meisten Förderungen sind und darum nicht zurückgezahlt werden müssen. Ein dickes Plus auf dem Start-up-Konto!
Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit
Wer arbeitslos ist oder möglicherweise auch aufgrund der Corona-Krise seinen Job verloren hat, kann die Situation für die Gründung seines eigenen Unternehmens nutzen. Die Bundesagentur für Arbeit vergibt Gründungszuschüsse, die über ein Jahr die Selbstständigkeit unterstützen und fördern. Dafür müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein wie beispielsweise die hauptberufliche Tätigkeit und bei Beginn noch mindestens 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld. Der Gründungszuschuss errechnet sich aus der Höhe des zuletzt erhaltenen Arbeitslosengelds zuzüglich 300 Euro für zunächst sechs Monate. Anschließend kann der Gründungszuschuss für weitere neun Monate beantragt werden.
 Businessplan schreiben und EXIST-Gründerstipendium beantragen
Das EXIST-Gründerstipendium richtet sich an Wissenschaftler/innen aus öffentlichen, nicht gewinnorientierten Forschungseinrichtungen oder Hochschulen, Hochschulabsolventen oder Studenten sowie Gründerteams bis maximal drei Personen. EXIST fördert innovative, technologieorientiere oder wissenschaftliche Ideen in Form eines Produkts oder einer Dienstleistung mit 1.000 bis 3.000 Euro Zuschuss pro Monat. Insgesamt geht die Förderung über 12 Monate. Zusätzlich zur Unterstützung des Lebensunterhalts werden bis zu 30.000 Euro Sachausgaben 5.000 Euro Coaching-Leistungen gefördert. Um EXIST zu beantragen, darf das Unternehmen noch nicht gegründet sein.
Gute Idee? Teilnahme an Wettbewerben!
Eine sehr gute Möglichkeit, um sein Gründungsvorhaben auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren sind Businessplan-Wettbewerbe. Neben wertvollem Feedback der Juroren und Coaches werden die Gewinner mit Preisgeldern bis zu 100.0000 Euro prämiert. Auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie findet man eine Übersicht über die verschiedenen Businessplan-Wettbewerbe in Deutschland und deren Teilnahmebedingungen. Neben allgemeinen Wettbewerben gibt es eine Vielzahl an Programmen, die sich auf bestimmte Branchen spezialisieren. Vorteil ist, dass man neben den Prämien auch sein Netzwerk ausbauen und sich mit fachkundigen Experten austauschen kann.
164 Millionen Euro für innovative Unternehmen gegen Corona
Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen, die mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung bei der Behandlung, Prüfung oder Überwachung des Corona-Virus helfen, können sich beim EIC Accelerator bewerben. Obwohl es keine thematische Beschränkung gibt, werden aktuell ausdrücklich Covid-19 relevante Innovationen gesucht. Für die Einreichung benötigt man einen überzeugenden Businessplan. Die nächste Einreichungsfrist ist der 19. Mai 2020. Noch ein Hinweis: Wir sind keine Finanzberater, stellen aber gerne über unser Netzwerk gerne den Kontakt für eine professionelle Beratung durch einen unserer Partner her. Einfach eine Mail an info@science4life.de schreiben.

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PR für Start-ups: Warum Sichtbarkeit über Erfolg entscheidet

28.04.2025

In der Frühphase eines Start-ups liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Finanzierung und Teamaufbau. Doch bei all dem Trubel wird eines häufig unterschätzt: die Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit, oder moderner gesagt: PR – ist kein nettes Beiwerk, sondern ein strategischer Wachstumstreiber. Wer gesehen werden will, muss sichtbar sein. Und wer sichtbar ist, findet statt. PR beginnt bei Stunde Null Der richtige Zeitpunkt für PR? Sofort. Kommunikation beginnt in dem Moment, in dem ein Start-up seine erste Website live stellt oder Investoren kontaktiert. Es geht darum, sich klar zu positionieren: Wofür steht das Unternehmen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal – und warum sollte das jemanden interessieren? Diese Fragen sollten früh beantwortet werden, unabhängig davon, ob man mit einer Agentur, einem Freelancer oder intern arbeitet. Eine datenbasierte Kommunikationsstrategie, die Zielgruppen wirklich versteht, spart später Geld, Zeit und Nerven. Komplexe Themen brauchen einfache Storys Gerade technologiegetriebene Start-ups tun sich oft schwer, ihre Ideen so zu vermitteln, dass Außenstehende sie verstehen – und sich dafür begeistern. Doch: Complexity kills, simplicity wins. Gute Kommunikation reduziert, ohne zu banalisieren. Es geht darum, Probleme klar zu benennen, Lösungen überzeugend darzustellen und durch nachvollziehbare Beweise (z. B. Kundenfeedback oder Zahlen) Glaubwürdigkeit aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern auch das Wer: Gründer stehen sinnbildlich für ihre Vision. Wer als Gesicht der Marke sichtbar ist, wird auch als Experte wahrgenommen. Qualität schlägt Quantität Ein häufiger Fehler in der PR ist das Prinzip „Spray and Pray“ – also viele unkoordinierte Maßnahmen, in der Hoffnung, dass irgendwas hängen bleibt. Besser ist es, sich auf wenige, dafür passende Kanäle zu fokussieren. LinkedIn bietet sich zum Beispiel an: kostenfrei, einfach steuerbar, in der Business-Welt etabliert. Statt Hochglanzkampagnen braucht es hier vor allem Kontinuität und Authentizität. Wer regelmäßig dokumentiert, was im Start-up-Alltag passiert – neue Teammitglieder, Kundenfeedback, Veranstaltungen, Learnings – baut organisch Reichweite auf. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. PR ist People Business – die richtige Unterstützung zählt Sobald ein Start-up wächst – etwa ab Series A – reicht das interne Kommunikations-Team oft nicht mehr aus. Dann lohnt es sich, externe Unterstützung zu holen. Aber: Nicht jede Agentur passt zu jedem Start-up. Entscheidend sind Branchenkenntnis, methodisches Know-How und ein gutes Miteinander. Wichtig ist auch, dass Gründerteams wissen, was sie selbst beitragen müssen: Ohne klare Ziele, internes Briefing und aktive Zusammenarbeit funktioniert PR auch mit Profis nicht. Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck – sondern strategischer Vorteil Viele Start-ups schrecken vor öffentlichem Auftreten zurück, weil sie nicht „laut“ wirken wollen. Doch Sichtbarkeit ist keine Eitelkeit – sie ist ein Business-Asset. Wer als Thought Leader wahrgenommen wird, erhöht die Chancen auf Medienpräsenz, Panel-Einladungen, neue Partnerschaften und sogar Kundenanfragen. Gute Kommunikation erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die entscheidende Währung in jeder frühen Wachstumsphase. Wer kommuniziert, führt Eine starke Kommunikationsstrategie kann Investoren überzeugen, Top-Talente anziehen und Kunden begeistern. PR ist mehr als Pressearbeit – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist, früh anzufangen, sich klar zu positionieren und mit Authentizität sichtbar zu bleiben. Denn am Ende gilt: Nicht die Besten setzen sich durch, sondern die, die besser kommunizieren. Wer mehr zum Thema PR für Start-ups erfahren will, hört am besten in unseren Podcast mit PR-Experte Tilo Bonow. Hier geht’s zur Folge.

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Das ist die Businessplanphase von Science4Life

17.03.2025

Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

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Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

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