31. März 2022

Digitale Lungenzwillinge zur besseren ARDS-Behandlung: Ebenbuild erhält Seed-Finanzierung, angeführt durch Bayern Kapital und High-Tech Gründerfonds

Das Software-Start-up Ebenbuild aus dem Health-Tech-Bereich hat eine Seed-Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich abgeschlossen. Neben dem High-Tech Gründerfonds und Bayern Kapital, der Venture- und Growth-Capital-Gesellschaft des Freistaats, als Lead-Investoren beteiligten sich mehrere renommierte Business Angels am Münchner Start-up. Insgesamt umfasst die Finanzierung 2,5 Mio. Euro. Ebenbuild entwickelt auf Basis von Patientendaten personalisierte Simulationsmodelle von Lungen, sogenannte digitale Zwillinge, um die Behandlungsergebnisse bei künstlicher Beatmung von Intensivpatienten mit akutem Atemnotsyndrom (ARDS) zu verbessern.

Das akute Atemnotsyndrom, kurz ARDS („Acute Respiratory Distress Syndrome“), ist eine schwere und oft tödlich verlaufende Komplikation der Lunge, die in der Regel als Folge anderer Erkrankungen auftritt. Jeder zehnte Intensivpatient und rund 23 Prozent aller Beatmungspatienten sind betroffen – weltweit pro Jahr mehr als 3 Millionen Menschen. Trotz der Fortschritte in Diagnose sowie intensiver medizinischer Behandlung versterben auch heute noch rund 40 Prozent der erkrankten Personen an Lungenversagen. Seit Beginn der Coronapandemie sind die Zahlen sogar noch gestiegen: Mehr als 80 Prozent aller Sterbefälle nach einer Corona-Infektion lassen sich auf akutes Lungenversagen zurückführen. Das große Problem: ARDS wird weltweit noch immer zu selten erkannt und unterbehandelt. Im Falle einer Erkrankung sind adäquate Behandlungsmethoden entscheidend.

Einen Durchbruch verspricht hier die Software der Ebenbuild GmbH. Das Unternehmen wurde im April 2019 von Dr. Kei Müller, Dr. Jonas Biehler, Prof. Wolfgang Wall und Dr. Karl-Robert Wichmann nach langjähriger Forschung an der Technischen Universität München gegründet. Das Unternehmen schickt sich mit seinem Produkt an, die künstliche Beatmung von Intensivpatienten mit akutem Atemnotsyndrom von Grund auf zu verbessern und die Behandlungsergebnisse dauerhaft und deutlich zu verbessern. Dafür entwickelt das Unternehmen auf Grundlage von Patientendaten wie medizinischen Bildern personalisierte Simulationsmodelle der Patientenlungen. Diese „digitalen Zwillinge“ können die Suche nach der optimalen Therapielösung für den Erkrankten erheblich erleichtern. Die virtuellen Modelle von Ebenbuild sind in der Lage, Luftströme, einwirkende Kräfte und Gewebedehnungen innerhalb der Lunge vorherzusagen und daraus digitale Biomarker zu berechnen. Das hilft Ärzten, die Auswirkungen der Beatmung auf den einzelnen Patienten genau abzuwägen und fundierte Behandlungsentscheidungen zu treffen.

„Wir sind überzeugt, dass wir nun mit unserem Produkt nach jahrelanger Vorbereitung und mehr als 15 Jahren internationaler Spitzenforschung den klinischen Einsatz ins Auge fassen können. Jetzt gilt es, mit den neuen finanziellen Mitteln die Weiterentwicklung unseres Prototypen voranzutreiben, um schließlich die Marktreife und Zulassung als Medizinprodukt zu erhalten. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Investoren für ihr Vertrauen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“
Ebenbuild-Geschäftsführer und CEO Dr. Kei Müller

„Ebenbuild entwickelt eine herausragende Technologie, die physikbasierte Simulation und KI-Methoden miteinander kombiniert. Die jahrelange Expertise der Gründer in den Bereichen Biomechanik, Künstliche Intelligenz, Software-Engineering und Forschung macht Ebenbuild zu einem attraktiven Partner für eine stetig wachsende Zahl namhafter klinischer Einrichtungen und Biotech-Unternehmen als auch für uns. Wir teilen die langfristige Vision des Unternehmens und freuen uns, Ebenbuild auf dem weiteren Weg zu unterstützen.“

Dr. Georg Ried, einer der beiden Geschäftsführer von Bayern Kapital

„Ebenbuild adressiert ein sehr relevantes Problem in der künstlichen Beatmung auf Intensivstationen. Von der Lösung würden nicht nur Patienten profitieren, sondern auch Ärzte und Kliniken, da so Lungenschäden reduziert, Liegezeiten verkürzt und dadurch auch Kosten gesenkt werden würden. Wir freuen uns darauf, das Team auf seinem weiteren Weg zu unterstützen.“
Niels Sharman, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds

Über die Ebenbuild GmbH
Ebenbuild ist ein Vorreiter im Bereich Health Tech, der für klinische Anwender personalisierte Behandlungsempfehlungen für die mechanische Beatmung und die Pflege von Intensivpatienten erstellt. Das 2019 in München gegründete Unternehmen entwickelt Softwarewerkzeuge, die auf Basis von Patientendaten präzise individuelle Simulationsmodelle von Lungen erzeugen, sogenannte digitale Zwillinge der Lunge, die punktgenaue patientenspezifische medizinische Entscheidungen bei Intensivpatienten mit akutem Atemnotsyndrom (ARDS) ermöglichen. Dadurch will Ebenbuild einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Behandlung sowie zur Senkung der Mortalität leisten.
www.ebenbuild.com

Über Bayern Kapital
Die Bayern Kapital GmbH mit Sitz in Landshut wurde auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung 1995 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der LfA Förderbank Bayern gegründet. Bayern Kapital stellt als Venture-/Growth-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern den Gründern innovativer High-Tech-Unternehmen und innovativen Technologieunternehmen in Bayern Beteiligungskapital zur Verfügung. Bayern Kapital verwaltet spezialisierte Beteiligungsfonds mit einem Beteiligungsvolumen von rund 700 Millionen Euro. Bislang hat Bayern Kapital rund 370 Millionen Euro Beteiligungskapital in rund 300 innovative technologie-orientierte Unternehmen aus verschiedensten Branchen investiert, darunter Life Sciences, Software & IT, Werkstoffe & Neue Materialien, Nanotechnologie sowie Umwelttechnologie. Bayern Kapital hat die zum Teil börsennotierten und in ihren Branchen heute als Marktführer geltenden Unternehmen EOS Electro Optical Systems, congatec, MorphoSys, voxeljet, parcelLab, SimScale, proglove, Sirion Biotech und viele weitere bereits früh bei der Realisierung ihrer Projekte und auch großvolumiger Finanzierungsrunden unterstützt. So sind in Bayern über 8.000 Arbeitsplätze dauerhaft in zukunftsfähigen Unternehmen entstanden.
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Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 mehr als 650 Start-ups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Managern und Start-up-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech-Gründungen aus den Bereichen Digital Tech, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Mehr als 4 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.800 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 150 Unternehmen erfolgreich verkauft.

Zu den Fondsinvestoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die KfW Capital, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie 32 Unternehmen.

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