Die Dresdener Seamless Therapeutics konnte eine Seed-Finanzierung in Höhe von 12,5 Mio. US-Dollar (11,8 Mio. Euro) einwerben, die die weitere Entwicklung ihrer Designer-Rekombinasen, einer neuartigen Gene-Editing-Plattform, voranbringen soll.
Die Dresdener Seamless Therapeutics hat heute eine Seed-Finanzierung in Höhe von 12,5 Mio. US-Dollar (11,8 Mio. Euro) bekanntgegeben. Dabei wurde auch die Umbenennung des bisher als RecTec im Vorgründungsstadium agierenden Teams zu Seamless (nahtlos) verkündet. Die Finanzierung soll die weitere Entwicklung der proprietären Designer-Rekombinasen, einer neuartigen Gene-Editing-Plattform, voranbringen.
Die bahnbrechende Rekombinase-Plattform des Unternehmens ist in der Lage, ein weitverbreitetes und etabliertes molekularbiologisches Werkzeug durch Protein Engineering zu „programmieren“, um das volle Potential des Gene Editing an jeder beliebigen Stelle des Genoms anwenden zu können. Die Seed-Runde wurde gemeinsam von Wellington Partners und Forbion geleitet und beinhaltet eine nicht verwässernde Finanzierung durch eine BMBF GO-Bio-Förderung der Phase 2. Der Erlös aus der Finanzierungsrunde wird für die Weiterentwicklung der Technologieplattform des Unternehmens verwendet werden, um eine Pipeline von therapeutischen Anwendungen aufzubauen und die Präsenz des Unternehmens in der EU und den USA auszubauen.
Seamless Therapeutics wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der langjährigen wissenschaftlichen Arbeiten von Prof. Dr. Frank Buchholz und Felix Lansing gegründet. Buchholz ist heute Forschungsdekan an der Medizinischen Fakultät und Leiter der Systembiologie am Universitären Krebszentrum der Technischen Universität Dresden. Lansing, PhD, ist Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter (CSO) von Seamless Therapeutics und wird für die Entwicklung der firmeneigenen Technologie zuständig sein. Beide sind Pioniere auf dem Gebiet der reprogrammierten Rekombinasen.
„Unser Ziel ist es, unser tiefes Verständnis der Rekombinasen zu nutzen, und ihre inhärenten Vorteile zu nutzen, um krankheitsverursachende genetische Veränderungen zu reparieren. Wir glauben, dass unsere bahnbrechende Technologie es uns ermöglichen wird, die Grenzen der heutigen Gene-Editing-Methoden zu sprengen“, sagte Anne-K. Heninger, PhD, Mitbegründerin und CEO von Seamless Therapeutics. „Sowohl Wellington als auch Forbion sind Visionäre und sehr erfahrene Biotech-Investoren und wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit ihnen bei unseren Bemühungen, die Gentechnologielandschaft zu verändern.“
Hier beide Gründer im |transkript-Interview
Die Technologieplattform erweitert das Repertoire an Bindungsmotiven für die modifizierten Rekombinasen ins Unendliche. „Unsere modulare Plattform hat es geschafft, ortsspezifische Rekombinasen auf jede beliebige Zielsequenz umzuprogrammieren und damit die bestehenden Hürden für die Nutzung dieses potenziell besten Gene-Editing-Systems zur Behandlung menschlicher Krankheiten zu überwinden“, kommentierte Felix Lansing.
„Wir sind in eine neue Ära der Arzneimittelforschung eingetreten, die Präzisions-Gen-Editierung und die Art und Weise, wie wir in Zukunft Krankheiten behandeln werden, verändern kann. Seamless Therapeutics hat eine Vorreiterrolle mit seiner innovativen Plattform, die in der Lage ist, die seit langem als Standard geltende Rekombinationstechnologie in ein universelles Gen-Editing-Werkzeug mit beispielloser Spezifität zu verwandeln“, fügte Karl Nägler hinzu, PhD, Managing Partner bei Wellington Partners. Auch der zweite VC-Investor ist hocherfreut über den Neuzugang im Portfolio:
„Unsere Philosophie bei Forbion ist es, bahnbrechende Technologien in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung aufzuspüren und Gründerteams in die Lage zu versetzen, das wahre Potenzial ihrer Innovation auszuschöpfen. Das Team hat eine leistungsstarke neue Plattform entwickelt, die die wichtigsten Einschränkungen bestehender wie CRISPR, Prime & Base Editors, überwunden hat“, sagte Dmitrij Hristodorov, PhD, Partner bei Forbion.
Die Rekombinasen aus der Plattform von Seamless Therapeutics können eine Reihe spezifischer Veränderungen vorzunehmen, darunter Inversion, Exzision, Austausch und Insertion von kleinen zu größeren DNA-Fragmenten. Rekombinasen konnten bisher nicht als therapeutische Werkzeuge eingesetzt werden, da sie nur begrenzt programmierbar sind, um an neuen Zielstellen zu wirken.
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