25 Jahre Science4Life – Start-ups im Wandel der Zeit

23. August 2023

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Science4Life feiert 25-jähriges Jubiläum – Grund genug, um nicht nur einen Blick zurück in die 90er-Jahre und die Anfänge der Gründerinitiative zu werfen, sondern auch einen in die Zukunft. Im Laufe der Jahre hat sich das Start-up-Ökosystem stark verändert – ebenso der Wettbewerb. Doch wie sah die Start-up-Welt vor 25 Jahren aus, wie sieht sie heute aus und wie wird sie in 25 Jahren aussehen? 

Die Start-up Welt in den 90er-Jahren

Ende der 1990er-Jahre: Der Begriff “Start-up” ist in Deutschland kaum geläufig, große Geldgeber und Förderprogramme für junge Unternehmen sind noch weitaus weniger vorhanden als heute. Generell spielt Venture Capital bei Start-ups eher eine untergeordnete Rolle. Jedoch wird sich die Wirtschaft langsam des potenziellen Einflusses innovativer Gründundteams bewusst: Der deutsche Wagniskapitalmarkt wächst und die Zahl der Venture-Capitals steigt. Eine durchdachte Finanzplanung und Skalierung steht bei den meisten Gründenden noch im Hintergrund und man konzentriert sich oftmals einzig auf die Idee selbst. Science4Life legt zu diesem Zeitpunkt den Fokus vor allem darauf, Start-ups aus dem Pharma- und Biotech-Bereich zu unterstützen. Die Trennung in den Science4Life Energy Cup und den Science4Life Venture Cup existieren noch nicht – allerdings bereits die Aufteilung des Wettbewerbs in drei Phasen. Der beste Businessplan wird damals mit einem Preisgeld von 30.000 DM Mark ausgezeichnet. 

Status-quo der deutschen Start-up Welt

Die Gründerlandschaft hat besonders in den letzten drei Jahren der Covid-19-Pandemie einige Hochs und Tiefs erfahren müssen. Im medizinischen Bereich hat vor allem das Bewusstsein für innovative Lösungen und Investitionsbereitschaft stark zugenommen. Science4Life fokussiert sich nach wie vor auch auf den Life-Sciences-Bereich; wurde jedoch bereits einige Jahre nach der Gründung um die Chemiebranche ergänzt. Gründungen in den Bereichen Agrar, Umwelttechnologie, Medtech, Analytik, Diagnostik und Nanotechnologie sind nur einige Beispiele für regelmäßig behandelte Themen beim Businessplanwettbewerb. Natürlich stehen vor allem Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Tierwohl heute ganz oben auf der Liste, wenn es um Innovationen im Life-Sciences Bereich geht. Der Anteil der Gründungsteams mit nachhaltigen Geschäftsideen steigt – nicht nur im Life-Sciences- und Chemie-Bereich: Seit 2016 teilt sich der Businessplanwettbewerb in den Science4Life Venture-Cup und Science4Life Energy-Cup auf. Mit dem Science4Life Energy-Cup wurde vor sieben Jahren ein Angebot geschaffen, das sich spezifisch an die Herausforderungen und Bedürfnisse von Energie-Start-ups richtet. Produkte, welche die Energiewende vorantreiben, sind hoch im Kurs und werden dringend benötigt, um die weltweiten Klimaziele realisieren zu können. 

Künstliche Intelligenz und digitale Lösungen werden grundlegender Teil von unzähligen Geschäftsmodellen – sowohl im Life-Sciences- als auch im Chemie- und Energie-Bereich. Digital Health soll die Revolution des Healthcare-Sektors sein und will in Zeiten regelmäßig überlasteter Gesundheitssysteme den Weg zurück zur effizienten Patientenversorgung ebnen. Egal ob durch neue Diagnosemöglichkeiten, digitale Medikamentenforschung oder flächendeckende Zugänglichkeit zu Behandlungsmöglichkeiten.

Globalisierung im Umbruch

Zudem befindet sich die Gesellschaft 25 Jahre nach der Gründung von Science4Life in einer industriellen Umbruchphase. Lieferkettenkonzepte und über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Standort-Vernetzungen werden neu diskutiert und strukturiert. Das stellt Innovatoren in Deutschland vor neue Herausforderungen, denn der Zugriff auf viele Ressourcen ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs limitiert. Andererseits bietet ihnen diese Situation aber auch neue Chancen: Innovative Ideen werden aktuell so sehr gebraucht wie nie zuvor. Das verschafft Start-ups einen noch höheren Stellenwert. Auch Investments sowie Förderungen für Gründerteams sind deutlich leichter zu sammeln als noch vor 25 Jahren und werden teils in sehr hohen Summen vergeben.

Ein Blick auf die nächsten 25 Jahre

Was können wir von der Gründerszene in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erwarten? Sorge um einen Rückgang der Innovationskraft sollte auch in der Zukunft nicht bestehen. Durch den ständigen gesellschaftlichen Wandel und die konstant auftretenden Herausforderungen eröffnen sich immer wieder neue Geschäftsfelder. Innovationen, die keine nachhaltigen Ziele verfolgen oder gar diesen entgegenwirken, werden es in Zukunft schwer, wenn nicht sogar unmöglich haben. Nachhaltigkeit wird von einem Alleinstellungsmerkmal zu einem Must-have. Auf der anderen Seite gilt es weiterhin, Digitalisierungslücken zu füllen. Hier können Gründerteams auch in Zukunft anknüpfen und sich etablieren. Das Thema KI wird immer mehr in den Mittelpunkt der Digitalisierung rücken, eröffnet unzählige Möglichkeiten für Business-Modelle und könnte Fachkräftemangel entgegenwirken. 

Science4Life wird Start-ups weiterhin begleiten und fördern. Vor allem durch ein sich ständig erweiterndes Expertennetzwerk wird der Wettbewerb auch in den nächsten Jahren wertvollen Input und pointiertes Wissen weitergeben können. Einige Alumni, die sich vor Jahren noch von Science4Life-Experten beim Aufbau ihres Business haben helfen lassen, gelten heute schon selbst als Branchenexperten. Genau so entwickelt sich der Gründerwettbewerb parallel zum Start-up-Ökosystem konstant weiter und will auch noch in 25 Jahren Innovationen vorantreiben.

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